NDR-Info

2022-12-08 12:10:34 By : Ms. carlen shu

In diesem Blog hat NDR.de Sie auch am Donnerstag, 1. Dezember 2022, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Die Ereignisse des Tages können Sie hier nachlesen. Am Freitagmorgen starten wir einen neuen Blog.

Das Wichtigste in Kürze: Mehr Standardimpfungen bei Kindern während der PandemieIntensivmediziner: Lage auf Intensivstationen durch RS-Virus katastrophalChina: Impfstoff zum Einatmen soll Impflücke bei Älteren schließenSieben-Tage-Inzidenzen im Norden: 230,8 in Schleswig-Holstein; 385,6 in Niedersachsen; 214,6 in Hamburg; 396,4 in Mecklenburg-Vorpommern; 334,7 in der Stadt BremenRKI: Bundesweite Inzidenz bei 201,9 - 36.115 neue Corona-Fälle registriert

Der Corona-Blog von NDR.de macht jetzt eine kleine Pause. Wir wünschen Ihnen eine gute Nacht! Am Freitagmorgen starten wir einen neuen Blog zu den Corona-Auswirkungen in Norddeutschland.

Die Gesundheitsämter im Land Bremen haben 304 neue Corona-Infektionen registriert (Vortag: 549). 256 davon entfallen auf die Stadtgemeinde Bremen und 48 auf Bremerhaven. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in der Stadt Bremen bei 334,7, in Bremerhaven bei 286,3. Landesweit starb ein weiterer Mensch im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.

Der abnehmende Trend bei den gemeldeten Corona-Fällen in Deutschland ist laut Robert Koch-Institut (RKI) zunächst ins Stocken geraten. Bundesweit sei die Sieben-Tage-Inzidenz vergangene Woche im Vergleich zur Vorwoche gleich geblieben, heißt es im RKI-Wochenbericht zur Entwicklung der Corona-Pandemie. In der Woche zuvor war die Corona-Inzidenz im gleichen Zeitraum noch um 17 Prozent gesunken. Allerdings liefern die Inzidenzen nur ein unvollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus. Die meisten Ergebnisse des Berichts beziehen sich auf die vergangene Woche. Die Zahl der Krankenhausbehandlungen von Menschen mit einer schweren akuten Atemwegsinfektion und COVID-19 ging ebenfalls nicht weiter zurück. Neben Corona belasten derzeit auch andere Krankheiten das Gesundheitssystem. "Der Infektionsdruck ist im Herbst in allen Altersgruppen generell hoch, da auch die Verbreitung von akuten Atemwegsinfektionen durch den häufigeren und längeren Aufenthalt in Innenräumen schlechter zu verhindern ist", schreibt das RKI.

In Mecklenburg-Vorpommern ist die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner landesweit seit gestern auf nun 396,4 (+16,2) gestiegen. Die höchste Inzidenz hat der Landkreis Nordwestmecklenburg mit 498,6, die niedrigste der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mit 323,1. Die Behörden haben seit Mittwoch 864 neue Corona-Infektionen registriert. Die Zahl der Todesfälle seit Beginn der Pandemie liegt bei 2.591 (+-0). Die Hospitalisierungs-Inzidenz steigt auf 9,9.

Die Impfquoten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland sind 2020 und 2021 während der Corona-Pandemie leicht angestiegen. Damit sei ein gefürchteter negativer Effekt der Pandemie ausgeblieben, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) mit. Das RKI bezog sich bei der Auswertung auf Daten aus den Schuleingangsuntersuchungen und Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen. Betrachtet wurden alle von der Ständigen Impfkommission (Stiko) empfohlenen Standardimpfungen für Kinder und Jugendliche - darunter Diphtherie, Tetanus, Rotavirus, Masern, Röteln und Pneumokokken. Insgesamt liegen die Impfquoten bei den meisten der seit mehr als 20 Jahren empfohlenen Impfungen laut RKI "zum Zeitpunkt der Schuleingangsuntersuchungen auf einem guten Niveau". Allerdings zeigten die aktuellen Analysen auch, dass es wie in den Vorjahren weiterhin Defizite beim Impfen gebe, teilte das RKI mit. "Kinder in Deutschland werden oftmals zu spät oder nicht vollständig geimpft." Einige Kinder erhielten manche Impfungen gar nicht. So würden bei keiner Impfung national oder international gesetzte Ziele erreicht.

Private Altenpflegeanbieter haben vor einer Lücke bei der staatlichen Finanzierung von Corona-Schnelltests gewarnt. Es sei völlig unverständlich, dass für die Pflegeheime eine gesetzliche Testpflicht bis zum 7. April 2023 gelte, die Kosten laut Testverordnung aber nur bis zum 28. Februar übernommen werden sollten, erklärte der Arbeitgeberverband Pflege. Die Bundesregierung müsse das Problem schnell lösen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) müsse Finanzminister Christian Lindner (FDP) klar machen, dass die Gesundheit der Pflegebedürftigen kein Sparposten sei. Kostenlose "Bürgertests" soll es bis ins neue Jahr unter anderem weiterhin vor Besuchen in Kliniken und Pflegeheimen geben. Dies gilt laut einer geänderten Verordnung vorerst befristet bis zum 28. Februar 2023. Das Infektionsschutzgesetz, das bis zum 7. April gilt, schreibt eine Testpflicht vor Besuchen in Kliniken und Pflegeheimen vor.

Die aktuelle Welle von Atemwegsinfekten bringt Kinderkliniken in Deutschland an ihre Grenzen. Von einer "katastrophalen Lage" auf den Kinder-Intensivstationen spricht die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) anlässlich ihres Kongresses heute in Hamburg. Wenn ein gerade reanimierter Säugling in einer eigentlich voll belegten Kinderklinik aufgenommen werde, müsse dort ein Dreijähriger den dritten Tag in Folge auf seine dringend notwendige Herzoperation warten. In den kommenden Wochen sei mit weiter steigenden Zahlen zu rechnen, hatte es im RKI-Wochenbericht vergangener Woche geheißen. "Kinder sterben, weil wir sie nicht mehr versorgen können", sagte der Leitende Oberarzt der Kinderintensivmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover, Michael Sasse. Die enorme Welle von Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) habe die Situation noch einmal verschlimmert. "Jetzt werden drei Jahrgänge von Kindern diese Infekte durchmachen, weil sie ohne Mundschutz durch die Gegend rennen", sagte Sasse mit Blick auf die aufgehobenen Corona-Beschränkungen.

Viele Kinderkliniken haben kaum noch freie Betten. Auch in Arztpraxen müssen Eltern sich auf lange Wartezeiten einstellen. 4 Min

Die Intensiv- und Notfallmediziner untermauerten ihre Befunde mit einer Umfrage, an der 110 Kliniken teilgenommen hätten. Theoretisch hätte es am Umfragtetag, dem 24. November, in Deutschland insgesamt 607 Kinderintensivbetten gegeben. Tatsächlich seien es etwa vor allem wegen Personalmangels jedoch rund 40 Prozent weniger gewesen, nämlich nur 367. Ein Großteil dieser Betten wiederum war belegt. Der Umfrage zufolge meldeten 47 Kliniken null verfügbare Betten, 44 Krankenhäuser nur noch ein freies Bett. Insgesamt gab es an dem Tag bundesweit nur noch 83 freie Betten. Das bedeutet, dass es pro Kinderintensivstation weniger als ein freies Bett gegeben habe, sagte Divi-Generalsekretär Florian Hoffmann.

In Kinderkrankenhäusern gibt es kaum noch freie Intensivbetten. Bundesgesundheitsminister Lauterbach will Kliniken und Praxen entlasten. 4 Min

Die Coronazahlen in China steigen weiter. Zugleich gab es in den vergangenen Tagen wiederholt Proteste gegen die strikten Maßnahmen, die im Rahmen der Null-Covid-Politik der chinesischen Regierung ergriffen wurden. Noch traut sich Peking nicht, zu lockern - zu wenige Senioren sind vollständig geimpft. Ein Booster zum Inhalieren soll die Impfquote erhöhen. Dabei handelt es sich um eine Aerosol-Variante eines ursprünglich per Spritze verabreichten Corona-Impfstoffs des chinesischen Unternehmens Cansino. Seit September ist der Impfstoff verfügbar. Damit ist China das erste Land der Welt, das ein Covid-19-Vakzin zum Einatmen zugelassen hat. Der Impfnebel stärkt laut chinesischen Angaben die Virusabwehr direkt in Mund und Rachen. Außerdem würden die Tröpfchen weiter in den Körper wandern. Bislang ist das Vakzin nur als Auffrischungsimpfung für Erwachsene zugelassen.

Nach landesweiten Protesten gegen die Null-Covid-Politik rückt China offenbar von einigen besonders strengen Maßnahmen im Rahgmen der Null-Covid-Politik ab. In einigen Regionen wurden Beschränkungen bereits zurückgenommen. Die "neue Situation" erfordere "neue Aufgaben", sagte Vize-Ministerpräsidentin Sun Chunlan am Mittwoch bei einer Rede vor der Nationalen Gesundheitskommission. Die Omikron-Variante schwäche sich ab und die Impfrate steige an, erklärte sie und erwähnte die strenge Null-Covid-Strategie nicht mehr. Zuvor hatte die südliche Stadt Guangzhou trotz steigender Infektionszahlen das Ende wochenlanger Bechränkungen verkündet. In der Hafenstadt war es am Dienstagabend zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstrierenden gekommen, am Mittwoch seien dann die Beschränkungen in allen Bezirken mit Ausnahme einiger ausgewiesener "Hochrisiko"-Viertel gelockert worden, wie die örtliche Gesundheitsbehörde erklärte. Die Stadt Chongqing im Südwesten teilte mit, dass Kontaktpersonen von Corona-Infizierten fortan unter bestimmten Bedingungen auch zu Hause unter Quarantäne gestellt werden können - bisher mussten sie in Isolationseinrichtungen.

Hamburger Kinderärzte in Praxen und Kinderkrankenhäusern verzeichnen einen deutlichen Anstieg von Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV). "Eine Infektwelle zu dieser Jahreszeit ist nicht unüblich. Was wir jedoch beobachten ist, dass derzeit deutlich mehr Kinder krank sind als im Vorjahr", sagte Maike Hinrichs, Sprecherin des Katholischen Kinderkrankenhauses Wilhelmstift. Das führe dazu, dass sich deutlich mehr kranke Kinder als üblich in der Notaufnahme befinden. Von Ende Oktober bis Ende November wurden im Wilhelmstift mehr als 4.900 Kinder behandelt, damit habe sich die Patientenzahl nahezu verdoppelt. Auch das Kinder-UKE des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) verzeichnet aktuell eine erhöhte Anzahl von kleinen Kindern mit Atemwegsinfektionen. Im Altonaer Kinderkrankenhaus sei der Andrang von Eltern mit Kindern sehr groß, sagte der leitende Arzt der Pädiatrie, Kinderpneumologie und Allergologie, Philippe Stock: "Viele Kinder müssen überwacht werden, bekommen Sauerstoff und haben aufgrund ihrer Atemnot einen sehr hohen pflegerischen Betreuungsbedarf." Die Eltern machten sich berechtigterweise Sorgen, wenn ihr neugeborenes Baby oder kleines Kind zusätzlichen Sauerstoff benötigt. Eine ähnliche Entwicklung wurde auch aus Niedersachsen gemeldet, dort waren gestern nur noch 68 Kinder-Intensivbetten frei.

Intensiv- und Notfallmediziner schlagen bei ihrem Jahreskongress in Hamburg Alarm. Ein Thema dort sind auch die vielen RSV-Erkrankungen mehr

Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist eine Atemwegserkrankung, die vor allem für Kleinkinder und Säuglinge bedrohlich werden kann. Gesundheitsexperten vermuten, dass sich viele Kleinkinder aufgrund der allgemeinen Maskenpflicht und der Corona-Lockdowns in den Jahren zuvor seltener mit dem RS-Virus angesteckt hatten – und viele die Infektion jetzt quasi nachholen.

Viele Menschen, die in der Pflege arbeiten, sind verärgert, weil sie für dieses Jahr keinen Corona-Bonus bekommen sollen. Den Pflege-Bonus bekommt nur noch, wer mindestens 185 Tage in einer Klinik bei unmittelbarer Patientenversorgung tätig war. Dadurch gehen zum Beispiel sogenannte Springer leer aus, die in unterschiedlichen Einrichtungen arbeiten oder an verschiedenen Standorten der gleichen Einrichtung.

Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche in Schleswig-Holstein liegt aktuell bei 230,8. Gestern wurde ein Wert von 214,6 ausgewiesen, vor einer Woche betrug er 175,9. Binnen eines Tages wurden 1.521 neue Corona-Infektionen erfasst (gestern: 1.800; Vorwoche: 896). Die Hospitalisierungsrate, die bei der Einschätzung der Corona-Lage für das Gesundheitssystem eine wichtige Rolle spielt, steigt den aktuellen Daten zufolge auf einen Wert von 9,79 (Vortag: 8,18).

Nach Angaben des RKI beträgt die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen in Niedersachsen aktuell 385,6 (Vortag: 357,0; Vorwoche: 292,8). Es wurden 7.165 neue Fälle einer Infektion registriert (Vortag: 8.012; Vorwoche: 10.891).

Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche in Hamburg liegt nun bei 214,6. Gestern betrug der Wert 203,2 und vor einer Woche 192,1. Die Zahl der registrierten Neuinfektionen in den vergangenen 24 Stunden beträgt 911 (gestern: 807; Vorwoche: 760). Sechs weitere Menschen starben.

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz heute früh mit 201,9 angegeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 196,7 gelegen (Vorwoche: 186,9; Vormonat: 351,7). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI 36.115 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 38.090) und 152 Todesfälle (Vorwoche: 163) innerhalb eines Tages.

Anmerkung zu den aktuellen Zahlen: Die Inzidenzwerte liefern kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests fließen aber in die offiziellen Statistiken ein. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

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Einen guten Morgen wünscht die NDR.de-Redaktion! Auch heute - am Donnerstag, 1. Dezember 2022 - wollen wir Sie mit unserem Liveticker wieder über die Auswirkungen von Corona in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie montags bis freitags (außer an Feiertagen) alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Was sich gestern ereignet hat, können Sie im Blog von Mittwoch nachlesen.

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