Die schwedische Hypercar-Schmiede Koenigsegg überrascht zum 20. Jubiläum ihres ersten Serienautos wieder einmal mit besonderer Kreativität auf eine Art, die man wohl kaum erwarten kann: Das neue, limitierte Modell CC850 hat ein manuelles Neunganggetriebe - aber nur eine Schaltgasse für sechs Gänge. Das verlangt nach einer Erklärung … (siehe auch oben im Video!)

Der CC850 ist eine Hommage an das erste Auto, das die Schweden im Jahr 2002 auf den Markt gebracht haben: Der CC8S war mit 664 PS das stärkste Serienauto seiner Zeit. Die Optik ist stark an den Urahn angelehnt, viel mehr, als das etwa Lamborghini mit dem neuen Countach gelungen ist.

Anders als der CC8S hat der CC850 einen Heckspoiler. Der ist aber versenkbar und trübt im Stand daher den Zwillingseindruck nicht.

Dreimal 1385 Natürlich ist der Neue stärker als das Vorbild, sogar mehr als doppelt so stark: 1385 PS leistet der 5,0-Liter-V8-Biturbo, wenn er mit E85-Sprit betankt wird. Und hier kommt nun erneut etwas Kreativität ins Spiel: Die 185 kg schwere Maschine liefert auch ein maximales Drehmoment von 1385 Nm bei 4800/min. Und er wiegt mit seinem Carbon-Monocoque vollgetankt nur exakt 1385 Kilogramm. Man kann auch klassisches Superbenzin tanken, dann sinkt die Leistung jedoch um 200 PS. Außerdem ist E85-Biosprit besser fürs Klima.

Das Triebwerk wurde vom Koenigsegg Jesko übernommen, bekam aber kleinere Turbolader. Koenigsegg wollte erreichen, dass absolut kein Turboloch zu spüren ist, was ihm angeblich gelungen ist.

Die typischen Koenigsegg-Türen sind ebenso elektrisch betrieben wie Fronthaube und Heckklappe, das Hardtop ist abnehmbar. Das Fahrzeug weist aktive Aerodynamik auf, das adaptive Fahrwerk ist hydraulisch höhenverstellbar. Vorn beträgt die Bodenfreiheit 70 bis 100 Millimeter, hinten 80 bis 100 mm.

Nun aber zum Getriebe: „TWMPAFMPC“ Das automatische Neungang-Light-Speed-Getriebe wurde im Prinzip aus dem Jesko übernommen, aber es wurde mit hohem Aufwand gewissermaßen zu einem manuellen Schaltgetriebe umgemodelt. Kreativ ist schon die Bezeichnung. Wo andere Hersteller ihr Getriebe vielleicht DSG, Steptronic oder Powershift nennen, versteigt sich Koenigsegg zu einem TWMPAFMPC. Ausgeschrieben bedeutet das The Worlds Most Powerful And Fastest Manual Production Car, also „das stärkste und schnellste manuell geschaltete Serienauto der Welt“.

Und so funktioniert es: Man kann das Getriebe nicht tatsächlich manuell schalten, aber Koenigsegg hat alles technisch so eingerichtet, dass man 1:1 das Gefühl hat, man würde es manuell bedienen. Es gibt ein Kupplungpedal sowie einen Schalthebel, der in einer offenen Sechsgang-Schaltkulisse steckt. Man muss im Manuellmodus ganz normal kuppeln und schalten und kann den Motor auch abwürgen, wenn man ungeschickt ist. Es gibt lediglich keine direkte Verbindung zwischen Schalthebel und Getriebe, weil alles elektronisch übermittelt wird. Angeblich soll man aber keinen Unterschied zu einem echten manuellen Schaltgetriebe merken. Und wie üblich kann man auch nicht in einen zu kleinen Gang schalten, das wird drehzahlabhängig verhindert.

Und die Sache mit der Sechsgang-Schaltkulisse für ein Neunganggetriebe? Das ist ganz einfach erklärt: Es stehen immer nur sechs Gänge zur Verfügung - aber je nach Fahrmodus andere. So wird man als Fahrer also nicht von der Vielzahl an Gängen überfordert, bekommt aber trotzdem, was man braucht.

Bei genauer Betrachtung hat die Schaltkulisse sogar acht Gassen. Die rechts oben ist der Rückwärtsgang, die rechts unten aktiviert den Automatikmodus. Man kann also auch ganz normal mit Automatik dahincruisen.

Der Name CC850 hat eine Bedeutung: CC8 stammt vom Urahn CC8S und 50 steht einerseits für Firmenboss Christian von Koenigseggs 50. Geburtstag, den er dieses Jahr feiert, andererseits für die 50 Stück, auf die der Wagen limitiert ist.

Der Preis wird UVTUNFWL sein. Unfassbar verdammt teuer und nur für wenige leistbar.

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